Photovoltaik-Magazin
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Photovoltaik Brandschutz

von Fabrice Stadinger
6. Mai 2025

Immer mehr Hausbesitzer, Unternehmen und Kommunen setzen auf umweltfreundlichen Strom durch Photovoltaikanlagen. Was viele dabei vergessen: Mit dem Ausbau der Solartechnik steigt auch die Verantwortung. So zum Beispiel beim Thema Brandschutz. Denn obwohl Brände durch Photovoltaik selten sind, können sie schwerwiegende Folgen haben. Erfahren Sie hier mehr über Risiken, gesetzliche Vorgaben, Schutzmaßnahmen und praktische Lösungen für mehr Sicherheit bei der Installation und Nutzung Ihrer Photovoltaikanlage.

Was ist Photovoltaik Brandschutz?

Photovoltaik-Brandschutz umfasst alle Maßnahmen, die verhindern, dass eine Solaranlage zum Brandrisiko wird. Dabei geht es vor allem darum, die Gleichstromleitungen, Wechselrichter, Batteriespeicher und Module vor drei Hauptgefahren zu schützen: Überhitzung ab etwa 85 Grad Celsius, Kurzschlüsse in den Steckverbindungen und gefährliche Lichtbögen, die Temperaturen von mehreren Tausend Grad erreichen können. Die wichtigsten Normen dafür sind die DIN VDE 0100-712 und die VDS 3145. Ziel des PV-Brandschutzes ist demnach nicht nur die Anlage selbst, sondern auch das Gebäude, in dem sie installiert ist. Eine sorgfältige Planung, die Nutzung sicherer Komponenten sowie die richtige Platzierung von Anlagenteilen und regelmäßige Wartungen sind Dreh- und Angelpunkt im Photovoltaik Brandschutz.

Steigt das Brandrisiko durch PV-Anlagen?

Bei fachgerecht installierten Photovoltaik-Anlagen ist das Brandrisiko sehr gering. Das Fraunhofer ISE hat in einer Langzeitstudie von 2012 bis 2022 ermittelt, dass weniger als 0,01 Prozent aller Solaranlagen zu einem Brand führen – also weniger als eine von 10.000 Anlagen. Wenn es doch brennt, liegt das meist an Installationsfehlern bei der Verkabelung (knapp die Hälfte aller Fälle), minderwertigen Komponenten ohne Prüfsiegel wie IEC 61730 (etwa ein Drittel) oder fehlender Wartung. Besonders kritisch sind Lichtbögen, die durch lockere oder korrodierte Steckverbindungen entstehen können. Besonders gefährlich sind dabei sogenannte Lichtbögen, die durch lose Kontakte oder Materialermüdung entstehen können. In der Praxis zeigt sich: Wenn Photovoltaikanlagen brennen, dann oft aufgrund von vermeidbaren Fehlern. Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf Qualität und Sicherheit zu achten.

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Welche Maßnahmen senken das Photovoltaik Brandrisiko?

Eine der wichtigsten Maßnahmen im Solaranlagen Brandschutz ist die fachgerechte Planung durch zertifizierte Fachbetriebe. Schon bei der Auswahl der Komponenten sollte auf Qualität geachtet werden – am besten mit Prüfsiegeln wie vom TÜV oder VDE. Auch Schutzsysteme wie Brandschutzschalter oder Überspannungsschutz tragen zur Sicherheit bei. Die korrekte Montage, vor allem die Installation von Wechselrichtern und Batteriespeichern, ist ebenfalls eine wichtige präventive Brandschutzmaßnahme. So dürfen Solarspeicher beispielsweise nicht in Räumen mit erhöhter Brandlast oder ohne ausreichende Belüftung stehen. Regelmäßige Wartungen und Sichtkontrollen der Solaranlage und aller dazugehörigen Komponente helfen dabei, Defekte oder Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen.

Übersicht Brandschutz Maßnahmen für Photovoltaik

  • Auswahl hochwertiger Komponenten mit Zertifizierungen (z. B. TÜV, VDE)
  • Fachgerechte Montage mit Einhaltung aller baulichen Anforderungen
  • Regelmäßige Wartung und Sichtkontrollen

Was ist beim Brandschutz bei Photovoltaikanlagen zu beachten?

PV-Anlagen bestehen aus Solarmodule, Leitungen, Wechselrichtern und gegebenenfalls Speichersystemen. Diese Komponenten arbeiten mit Gleichstrom (DC), der bei einer Unterbrechung nicht wie Wechselstrom einfach abreißt, sondern einen sogenannten Lichtbogen erzeugen kann. Besonders kritisch ist dies bei hohen Spannungen, wie sie bei großen Anlagen vorkommen. Der Brandschutz bei Photovoltaikanlagen umfasst daher auch spezielle Schutzeinrichtungen und Materialien, die im Brandfall nicht weiterbrennen oder giftige Gase abgeben. Unter diesem Gesichtspunkt sind unter anderem die Norm DIN VDE 0100-712 sowie VDS-Richtlinien wichtig, denn sie definieren die Anforderungen an elektrische Sicherheit und Brandschutz.

Brandbekämpfung: Richtige Planung und Montage von PV-Anlage

Je nach Gebäudetyp gelten unterschiedliche Anforderungen an den Photovoltaik Brandschutz. Bei Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern müssen Abstandsregeln zu Brandwänden und Rettungswegen eingehalten werden. Auf Flachdächern ist besondere Vorsicht geboten, vor allem wenn das Dach mit Bitumen gedeckt ist. In Hochhäusern sind weitere Auflagen der Landesbauordnungen zu beachten. In Nordrhein-Westfalen (NRW) etwa gelten spezielle Anforderungen an die Zugänglichkeit für die Feuerwehr. All diese Aspekte müssen bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. 

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Brandschutztechnische Schutzmaßnahmen bei Solaranlagen

Es gibt mehrere bewährte Schutzsysteme für Photovoltaik-Anlagen. Brandschutzkanäle aus Mineralwolle schotten die Gleichstromleitungen im Brandfall für mindestens 90 Minuten ab. Noch wichtiger sind Lichtbogen-Brandschutzschalter, auch AFDDs genannt (Arc Fault Detection Devices nach US-Standard UL 1699B). Diese Geräte erkennen gefährliche Lichtbögen innerhalb einer halben Sekunde und trennen den betroffenen String automatisch vom Stromnetz. Für die Feuerwehr gibt es außerdem spezielle Freischalter nach DIN VDE 0132, die die Spannung auf ungefährliche 30 Volt reduzieren. Moderne Photovoltaik Systeme lassen sich zudem fernüberwachen, damit Störungen schnell erkannt und behoben werden können.

Regionale Unterschiede im Photovoltaik Brandschutz

Brandschutz ist in Deutschland Ländersache. Deshalb gibt es unterschiedliche Vorgaben in den Landesbauordnungen. Manche Bundesländer verlangen spezielle Nachweise oder Brandschutzgutachten bei der Nutzung von Photovoltaikanlagen, andere setzen auf Eigenverantwortung der Betreiber. Auch Versicherungen haben teils eigene Anforderungen, damit Sie im Schadensfall abgesichert sind. Freiflächenanlagen unterliegen anderen Regeln als Dachanlagen und müssen beispielsweise anders eingezäunt oder zugänglich gemacht werden. Es lohnt sich also, vor dem Bau einer PV-Anlage genau hinzuschauen.

Brandschutz im Ernstfall: Was tun im Falle eines Brandes?

Im Brandfall müssen Feuerwehrleute besondere Vorsicht walten lassen. Solarmodule erzeugen nämlich auch bei diffusem Tageslicht oder sogar bei Feuerschein noch Gleichspannung – und zwar zwischen 30 und 1.000 Volt, selbst wenn der Wechselrichter längst abgeschaltet ist. Deshalb schreibt die DGUV Information 203-001 für Einsatzkräfte Sicherheitsabstände vor: mindestens 5 Meter beim Löschen mit Sprühstrahl, 1 Meter bei Vollstrahl. Aus diesem Grund sind PV-Anlagen nach DIN VDE 0132 kennzeichnungspflichtig – mit dem roten Warnaufkleber “Vorsicht Photovoltaik” am Zählerschrank und einem Feuerwehr-Laufplan, der zeigt, wo die Gleichstromleitungen verlaufen. Hier hilft eine durchdachte Planung: Trennschalter und Abschaltvorrichtungen sorgen dafür, dass Einsatzkräfte sicher arbeiten können. Für einen vollen Versicherungsschütz müssen nach einem Brand alle Komponenten geprüft und die Ursache ermittelt werden.

Wärmepumpe und Photovoltaik 

Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe ist eine großartige Möglichkeit, um erneuerbare Energien effizient für die Wärmeversorgung zu nutzen. Dabei ist es jedoch wichtig, auch den Brandschutz nicht aus den Augen zu verlieren. Beide Systeme arbeiten mit elektrischen Komponenten, die bei unsachgemäßer Installation oder fehlender Wartung ein potenzielles Brandrisiko darstellen können. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten sowohl die Wärmepumpe als auch die Photovoltaikanlage fachgerecht installiert und regelmäßig gewartet werden. Achten Sie dabei auf hochwertige Komponenten und eine korrekte Montage, die den aktuellen Brandschutzvorschriften entspricht.

SW-Projektentwicklung unterstützt Sie beim PV-Brandschutz

Als erfahrener Projektentwickler unterstützt SW-Projektentwicklung Sie bei der sicheren Umsetzung Ihrer Photovoltaikanlage. Von der ersten Planung über die Wahl geeigneter Komponenten bis hin zur Abnahme nach geltendem Recht stehen wir an Ihrer Seite. Wir erstellen Brandschutzkonzepte, stimmen uns mit den zuständigen Stellen ab und helfen Ihnen bei der Beantragung von Fördermitteln. Mit uns arbeitet Ihre Photovoltaikanlage effizient, sicher und nachhaltig.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie groß muss der Abstand zwischen Photovoltaikmodulen und brennbaren Materialien sein?

Der Abstand zwischen Solarmodul und brennbarem Material sollte mindestens 0,5 bis 1 Meter betragen, um die Ausbreitung eines möglichen Feuers zu verhindern und damit die Wärmeabfuhr sicher erfolgen kann. Das gilt besonders für Dachflächen mit Bitumen oder Holz.

Wie kann ich den Brandschutz bei Wechselrichtern sicherstellen?

Wechselrichter sollten in gut belüfteten, nicht brennbaren Räumen installiert werden. Zudem ist eine regelmäßige Wartung wichtig, um Überhitzung, eventuellen Materialverschleiß oder elektrische Defekte frühzeitig zu erkennen.

Wie verhindere ich einen Brand meiner Solaranlage?

Setzen Sie auf hochwertige Komponenten, eine fachgerechte Planung und Installation durch zertifizierte Fachbetriebe sowie auf regelmäßige Wartungen Ihrer Photovoltaikanlage und aller relevanten Komponenten. Diese Maßnahmen reduzieren das Risiko von Kurzschlüssen, Lichtbögen und Überhitzung erheblich.