Photovoltaikanlagen 

Eine Photovoltaikanlage ist eine Einrichtung, die Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom umwandelt. Das geschieht durch die Verwendung von Solarmodulen, die auf Dächern, Terrassen oder Balkonen installiert werden können. Diese Module enthalten Solarzellen, die das einfallende Sonnenlicht einfangen. Der erzeugte Gleichstrom aus den Solarzellen wird durch einen Wechselrichter in Haushaltsstrom umgewandelt, der dann wiederum fürs eigene Zuhause zur Verfügung steht.

Mithilfe von Photovoltaikanlagen werden Hausbesitzer vom Stromverbraucher zu ihrem eigenen Stromproduzenten und tragen einen wichtigen Teil zur nachhaltigen Energiegewinnung bei. 

In Verbindung mit einem integrierten Stromspeicher ermöglicht Photovoltaik eine fast vollständige Eigenversorgung mit Strom. Diese Unabhängigkeit von externen Stromquellen kann sowohl ökonomisch als auch ökologisch äußerst vorteilhaft sein. Durch die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2022 gibt es verbesserte Bedingungen für Betreiber neuer Solaranlagen. Im Zuge der Neugestaltung der Solarförderung wurde die Einspeisevergütung für Solarstrom deutlich erhöht. Darüber hinaus kann eine eigene Solaranlage auf dem Dach langfristig zu beträchtlichen Ersparnissen bei den Stromkosten führen, denn Hausbesitzer bleiben von steigenden Stromkosten der Stromanbieter verschont. 

Aber nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch ist Photovoltaik sinnvoll: Durch die Nutzung von Solarstrom wird der CO2-Ausstoß reduziert und die Umstellung auf erneuerbare Energien gefördert. Das ist auch für Unternehmen lukrativ. Die Möglichkeit, überschüssigen Solarstrom zu speichern und später zu verbrauchen, erhöht die Flexibilität und trägt zu einer stabilen Stromversorgung bei.

Insgesamt bietet Photovoltaik finanzielle sowie ökologische Vorteile und sorgt für zusätzliche Sicherheit in Bezug auf die Stromversorgung. Im Detail sehen die Vorteile so aus:

• Senkung der Stromkosten: Die Energie, die von Photovoltaikanlagen auf Hausdächern erzeugt wird, kostet oft nur 8-12 Cent pro kWh. Das ist deutlich günstiger als der Stromkauf aus dem Netz. Mit einem Stromspeicher können Sie den eigenen Solarstrom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint, und so die aus dem Netz bezogene Strommenge weiter reduzieren.
• Finanzieller Anreiz: Photovoltaik ist eine sichere Form der Geldanlage. Die für 20 Jahre garantierte Einspeisevergütung sichert feste Einnahmen und verbessert die Gesamtrendite der Anlage.
• Umweltschutz: Photovoltaikanlagen nutzen Sonnenenergie, ohne CO2-Emissionen zu verursachen. Dies hilft, die Klimaziele zu erreichen und die Umwelt zu schützen.
• Absicherung vor steigenden Strompreisen: Da fossile Ressourcen knapper werden, steigen die Strompreise. Als Besitzer einer Photovoltaikanlage erzeugen Sie Ihren eigenen Strom zu stabilen Preisen.
• Unabhängigkeit von Energieversorgern: Mit einer eigenen Photovoltaikanlage sind Sie weniger an großen Energiekonzernen und Preisschwankungen gebunden. Ihr Strom wird zudem erneuerbar erzeugt.
• Erhöhter Immobilienwert: Eine Immobilie mit Photovoltaikanlage ist attraktiver für Käufer und kann den Wert der Immobilie erhöhen.
• Sicherheit bei Stromausfällen: Mit einem Stromspeicher inklusive Notstromfunktion haben Sie selbst während eines Stromausfalls immer Strom, um wichtige Geräte wie Kühlschränke oder Lichter am Laufen zu halten.

Die Solarmodule der Photovoltailkanlage erfassen das einfallende Sonnenlicht und verwandeln es in elektrische Energie, die als Gleichstrom in den Solarzellen erzeugt wird. Um diesen Gleichstrom im Haus nutzbar zu machen, durchläuft er entweder einen zentralen Strangwechselrichter, oft im Keller installiert, oder Mikrowechselrichter. Diese Geräte wandeln den Gleichstrom in den für das Hausnetz gebräuchlichen Wechselstrom um und leiten ihn ins interne Stromnetz des Gebäudes. Sobald elektrische Geräte im Haus eingeschaltet werden, versorgt die Photovoltaikanlage sie mit Solarstrom. Wenn die Anlage mehr Strom produziert, als gerade benötigt wird, kann dieser Überschuss entweder in einem Stromspeicher zwischengespeichert oder direkt ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. 

Die Einspeisung des Stroms geschieht über einen separaten Zähler. Eine Vergütung für diesen eingespeisten Strom ist möglich, alternativ kann der überschüssige Strom für Zeiten mit geringerer Sonneneinstrahlung in einem sogenannten Stromspeicherkonto gespeichert werden. Auf diese Weise wird die Sonnenenergie nicht nur in Echtzeit genutzt, sondern auch langfristig für die eigenen Energiebedürfnisse verfügbar gemacht.

Grundsätzlich ist eine PV-Anlage nach diesem Schema aufgebaut:

• Solarmodule mit Solarzellen: Diese Module bestehen aus Solarzellen, die Sonnenlicht in Gleichstrom umwandeln.
• Verkabelung: Die Module werden miteinander und mit anderen Komponenten der Anlage verkabelt.
• Montagesystem: Je nach Standort wird das Montagesystem auf dem Dach, Balkon oder der Fassade installiert – sie halten die Module.
• Wechselrichter: Dieses Gerät wandelt den erzeugten Gleichstrom der Module in den im Haushalt üblichen Wechselstrom um oder speist ihn ins Stromnetz ein.
• Zweirichtungszähler: Der Zähler erfasst sowohl den Strombezug aus dem Netz als auch die Einspeisung von Solarstrom ins Netz, einschließlich des Eigenverbrauchs.
• Energiemanager: Eine Software, die in der Lage ist, bei ausreichender Solarstromerzeugung Geräte wie Geschirrspüler, Wärmepumpen oder Elektroauto-Ladestationen automatisch zu aktivieren.

Für viele Anlagenbetreiber ist heutzutage auch ein Stromspeicher Teil ihrer Photovoltaikanlage. Durch die Kombination von Stromspeicher und Energiemanager kann der Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms erhöht werden, was sowohl finanziell als auch ökologisch von Vorteil ist.

Eine Photovoltaikanlage kann für alle Hausbesitzer äußerst lohnend sein, besonders wenn ein hoher Eigenverbrauch erzielt wird. Sobald die Anlage installiert ist, produziert sie praktisch kostenlos Strom – lediglich geringe Betriebskosten für Wartung und Versicherung sind zu berücksichtigen.

Die Rentabilität einer Photovoltaikanlage hängt von mehreren Faktoren ab:

• Eigenverbrauch: Je mehr des erzeugten Stroms selbst genutzt wird, desto mehr wird bei den Stromkosten gespart. Wenn tagsüber viele elektrische Geräte wie Waschmaschine, Geschirrspüler und mehr verwendet werden, wird der Eigenverbrauch maximiert.
• Einspeisevergütung: Überschüssiger Strom, der nicht selbst verbraucht wird, kann ins öffentliche Netz eingespeist werden. Hierfür wird eine Einspeisevergütung gezahlt, die je nach Land und Region unterschiedlich ist. Allerdings sind die Einspeisevergütungen in vielen Ländern in den letzten Jahren gesunken.
• Strompreisentwicklung: Da die Strompreise tendenziell steigen, wird der von der Anlage erzeugte Strom im Vergleich zu Netzstrom immer wertvoller.
• Anlagenkosten: Die Anfangsinvestition für die Installation einer Photovoltaikanlage ist ein entscheidender Faktor. Diese Kosten müssen mit den erwarteten Einsparungen und Erträgen über die Lebensdauer der Anlage abgewogen werden.
• Förderungen und Subventionen: Einige Länder bieten finanzielle Anreize wie Zuschüsse oder steuerliche Vergünstigungen, um den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen zu begünstigen.
• Stromspeicher: Wenn ein Stromspeicher vorhanden ist, kann der tagsüber erzeugte Überschussstrom gespeichert und nachts genutzt werden. Dies erhöht den Eigenverbrauch und die Unabhängigkeit vom Netzstrom.
• Lebensdauer der Anlage: Photovoltaikanlagen haben in der Regel eine Lebensdauer von 25 Jahren oder mehr. 

Um die Rentabilität einer Photovoltaikanlage genauer zu berechnen, ist es ratsam, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Unser kostenloser Solar-Check kann Ihnen eine erste Vorstellung davon vermitteln, wie lohnend eine Solaranlage in Ihrem Fall sein könnte.

Seit dem 30. Juli 2022 gelten neue Vergütungssätze für Solaranlagen, die seit diesem Datum in Betrieb genommen werden. Diese Vergütungssätze variieren je nach Art der Einspeisung:

• Für Eigenversorgungsanlagen bis 10 kWp liegt die Vergütung bei 8,2 Cent pro kWh
• Bei Anlagen mit einer kWp Leistung von 10 beträgt die Vergütung 7,1 Cent pro kWh

Für Volleinspeiseanlagen gibt es höhere Vergütungssätze:

• Anlagen bis 10 kWp erhalten eine Vergütung von 13,0 Cent pro kWh
• Für Anlagen größer als 10 kWp beträgt die Vergütung für den Teil über 10 kWp 10,9 Cent pro kWh

Die Vergütung von Solarstrom hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Eine bedeutende Änderung betrifft die Abschaffung der 70-Prozent-Regel ab dem 1. Januar 2023. Diese Regel besagte, dass höchstens 70 Prozent der PV-Nennleistung in das öffentliche Netz eingespeist werden dürfen. Diese Einschränkung gilt nun nicht mehr für neue Anlagen. Des Weiteren sind Bestandsanlagen bis 7 kWp ab Oktober 2022 von der 70-Prozent-Regel befreit. Für ältere Anlagen mit einer Leistung zwischen 7 und 25 kWp bleibt die Regelung jedoch bestehen.

Diese Entwicklungen sollen dazu beitragen, die Wirtschaftlichkeit von Solarstromanlagen zu verbessern und die Nutzung erneuerbarer Energien weiter zu fördern.

Baden-Württemberg setzt sich ehrgeizige Ziele, um die Emissionen von Treibhausgasen in den kommenden Jahren drastisch zu reduzieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf einer höheren Nutzung erneuerbarer Energien wie der Sonnenkraft. In diesem Vorhaben unterstützt das Land den Ausbau von Solaranlagen und entlastet zugleich die Verteilnetze. Ein spezielles Förderprogramm legt den Fokus auf stationäre Batteriespeicher, die in Kombination mit einer neuen Photovoltaikanlage genutzt werden. Unterstützt werden stationäre Batteriespeicher, die in Verbindung mit einer neu errichteten PV-Anlage stehen und das Stromnetz entlasten.

Es ist zu beachten, dass die Anzahl der förderfähigen Batteriespeicher pro Photovoltaikanlage auf ein System begrenzt ist. Zusätzlich gefördert werden: 

• Maßnahmen zur Installation von Dach- und Fassadenanlagen
• Anschlusskosten für PV-Balkonmodule
• E-Ladeeinrichtungen 

Nicht alle Bundesländer in Deutschland bieten lokale Förderprogramme an. Derzeit gibt es in Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Saarland und Thüringen keine Förderprogramme auf Landesebene. Dennoch zeigen Programme wie das in Baden-Württemberg, wie bedeutend die Förderung erneuerbarer Energien auf regionaler Ebene für die Energiewende sein kann.

Die Entscheidung zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung von Solarstrom hat nach der EEG-Reform deutliche Auswirkungen auf die finanzielle Gestaltung Ihrer Photovoltaikanlage. Hierbei stehen Ihnen zwei Betreibermodelle zur Auswahl:

1. Unter dem Modell Eigenverbrauch nutzen Sie den von Ihrer Anlage erzeugten Strom selbst, was zu einer Ersparnis von bis zu 8,2 Cent pro kWh führt, die Sie ins öffentliche Netz einspeisen. Diese Vergütung gilt sowohl im Jahr der Inbetriebnahme als auch in den darauffolgenden 20 Jahren. 
2. Alternativ können Sie sich für das Modell Volleinspeiser entscheiden, bei dem Sie selbst keine Energie verbrauchen, sondern stattdessen den gesamten erzeugten Strom direkt an öffentliche Netzbetreiber verkaufen. Hierbei winken bis zu 13 Cent pro kWh– das Doppelte des bisherigen Satzes. Besonders lohnend ist diese Option für Hauseigentümer mit ausreichend großer Dachfläche, auf dem sich eine relativ große Anlage installieren lässt.

“Kilowatt peak” (kWp) ist eine Maßeinheit in der Photovoltaik, die die Nennleistung von solaren Modulen angibt. Sie zeigt die maximale Leistung an, die die Anlage unter standardisierten Testbedingungen und bei voller Sonneneinstrahlung erzeugen kann. In der Praxis hilft kWp dabei, die Größe und Effizienz einer Photovoltaikanlage zu bewerten. Je höher die kWp, desto mehr Energie kann die Anlage generieren.

Eine PV-Anlage lohnt sich möglicherweise nicht, wenn die Kosten pro Kilowatt Anlagenleistung zu hoch sind, insbesondere wenn diese in Ihrem Haushalt bei über 1.800 Euro pro kWp liegen. Jedoch könnten viele Anlagen über ihre Lebensdauer hinaus Gewinne erzielen, solange die Preise angemessen sind.

Wer eine Photovoltaikanlage kaufen möchte, muss im Jahr 2023 mit einem Preis zwischen 16.000 € und 30.000 € rechnen. Wenn Sie eine Anlage mit einem Speicher erwerben möchten, erhöhen sich die Investitionskosten in der Regel auf etwa 21.000 € bis 30.000€ €. Diese Preisspannen berücksichtigen verschiedene Faktoren wie die Größe der Anlage, die Leistung des Speichers und die individuellen Installationskosten – die Angebote unterscheiden sich jedoch je nach Hersteller.

Die Installation von Photovoltaikanlagen ist ausschließlich qualifiziertem Fachpersonal vorbehalten. Die Module müssen von Experten installiert und in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus erfordern sie regelmäßige professionelle Überprüfungen. Die Sicherheit ist hierbei besonders wichtig, da die Anlagen brandsicher sein müssen und eine lange Lebensdauer von mindestens zwanzig Jahren aufweisen sollten. Aus diesen Gründen wird dringend davon abgeraten, selbstständig eine Installation vorzunehmen.